Antwort auf die Fragen des ADFC - Wahlprüfsteine
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Werden Sie den Beitritt der Stadt Strausberg zur Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen des Landes Brandenburg (AG FK BB) unterstützen?
Unsere Wählergemeinschaft ist sich darin einig, diesen Beitritt zu unterstützen.
verlagerung
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Unterstützen Sie das Ziel, durch Förderung des ÖPNV, Fahrrad-und Fußgängerinfrastruktur eine Senkung, zumindest keine Erhöhung des MIV in Strausberg zu erreichen? Und wenn ja, durch welche Maßnahmen wollen Sie dieses Ziel, welches bereits in der lokalen Agenda 2030 Erwähnung findet, erreichen?
Wichtig ist es neben der Stärkung des ÖPNV auch bestehende Fahrradwege zu modernisieren, neue auszubauen und die Endpunkte an denen der ÖPNV hinzukommt mit einer ausreichenden Anzahl Fahrradabstellanlagen auszustatten. Gleiches gilt für unsere Fußwege. Viele Radwege sind in die Jahre gekommen und brauchen eine Modernisierung. Dazu bedarf es ähnlich wie bei unseren Straßen einer systematischen Bestandsaufnahme und einer langfristigen Planung.
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Wir, als Radfahrer sind in der Großen Straße die benachteiligste Gruppe der Verkehrsteilnehmer. Welche Vorschläge haben Sie für den Innenstadtbereich, insbesondere die Große Straße, um uns Radfahrer als gleichwertigen Verkehrsteilnehmer neben Fußgängern und Kraftfahrzeugen, wahrzunehmen?
Unterstützen Sie eine weitgehend autofreie Innenstadt.
Betrachtet man den Fahrradfahrer auf den Straßen der Altstadt kann man Ihre Wahrnehmung nur unterstreichen. Die Verkehrsproblematik ließe sich mit einer Einbahnstraßenregelung gut auflösen. Diese haben wir als Fraktion UfW Pro Strausberg mehrfach angeregt. Wir sehen darin immer noch eine sinnvolle Lösung. Bei einer Einbahnstraßenvariante bliebe dem Radfahrer genügend Raum, um gefahrlos mit dem Fahrrad die Altstadt zu passieren. Hinzu kommt, dass der Radfahrer in der Einbahnstraße privilegiert ist, da er sie in beide Richtungen benutzen kann. Die Blumenkübel sind transportabel und könnten eine neue Platzierung erfahren. Alle Maßnahmen müssen natürlich mit dem Denkmalschutz in Einklang stehen. Eine weitgehend autofreie Stadt, wenn es im engsten Sinne gemeint ist, sehen wir nicht als sinnvoll an. Dort wo es Handel, Gewerbe, Arztpraxen und eine erhebliche Anzahl von Anwohnern gibt wird immer eine Grundmenge an Verkehrsbewegungen mit dem PKW stattfinden müssen.
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Mit dem SVV-Beschluss(47/563/2008) hat sich Strausberg verpflichtet, mindestens 150.000 €, ca. 6 € im Jahr pro Einwohner für den Radverkehr auszugeben.
Welchen Betrag im städtischen Haushalt halten Sie in den kommenden Jahren für angemessen, um die Radverkehrsinfrastruktur ausreichend zu finanzieren und welche Maßnahmen finanzieren Sie davon zuerst?
Im Beschlusstext steht mindestens. Das schließt im Bedarfsfall auch eine höhere Summe ein. 150.000 € sind eine sichere Grundfinanzierung. Wir sehen zunächst die Instandsetzung und Ertüchtigung der vorhandenen Radwege, die Beseitigung von Engstellen und Gefahrenquellen als wichtig an. Ebenso sollte die Frequentierung der vorhandenen Fahrradwege analysiert werden, um nicht Strecken zu bauen die am Bedarf vorbei gehen. Das schließt ein auch über Lückenschlüsse nachzudenken und Fördermittel vom Land einzuwerben. Auch in diesem Zusammenhang sehen wir eine Mitgliedschaft der Stadt Strausberg in der AGFK BB als positiv und hilfreich an.
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Der Vorhaltebeschluss für die ehemalige Güterbahntrasse wurde gefasst. Dort soll ein breiter, getrennt voneinander verlaufender Rad-und Gehweg gebaut werden. Werden Sie sich für eine zügige Umsetzung dieses Vorhabens einsetzen?
Wir haben als Fraktion den Antrag auf Einstellung von 50 000 € Planungskosten für das Bauvorhaben Güterbahntrasse unterstützt. Das hätten wir nicht getan, wenn wir nicht vom Vorhaben überzeugt wären. In diesem Sinne werden wir weiter arbeiten. Wir hoffen, dass dieser Radweg nach seiner Fertigstellung intensiv von Fahrradfahrenden genutzt wird, und somit auch zu einer Verringerung des MIV beiträgt. Sollten diese Erwartungen erfüllt werden, könnten wir uns auch den Bau einer neuen Radverbindung auf der Linie Elefantenpfuhl – Herrenseeallee – Fasanenpark – Garzauer Chaussee (ehemalige Südspange) vorstellen
beauftragter
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Wir fordern einen Radverkehrsbeauftragten in der Stadt Strausberg. Er soll Ansprechpartner für alle Belange rund ums Fahrrad sein. Prozesse innerhalb der Stadtverwaltung, die den Radverkehr betreffen, laufen bei ihm zusammen. Können Sie sich unserer Forderung anschließen?
Dieser Forderung können wir uns anschließen.
Ein Ansprechpartner beziehungsweise Koordinator ist erforderlich und sollte im Fachbereich Technische Dienste angesiedelt werden.
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Unterstützen Sie Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Aktionen zur Förderung des Radverkehrs, zum Beispiel: In Form von Plakaten, Postkarten und Flyern?
Natürlich sind solche Aktionen wichtig. Beim Einsatz von Flyern sollten wir die Möglichkeiten nutzen Streckenprobleme aufzuzeigen. Wir meinen damit gerade Strecken wie die nach Hohenstein die plötzlich für Familien auf einer stark befahrenen Landstraße in Richtung Ruhlsdorf weiter geht. Mit entsprechenden Informationen können Familien mit Kindern dann entscheiden, ob sie diese oder eine andere Tour wählen.
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Aufgrund der Nähe zu Berlin ist Strausberg ein beliebter Ausgangspunkt für Radtouren in die Märkische Schweiz. Welche Infrastruktur halten Sie für sinnvoll, um Radfahrer zum Verweilen in Strausberg und Umgebung einzuladen?
Da Elektroräder voll im Trend liegen brauchen wir Aufladestationen an Bus und Bahnhaltestellen. Unsere Bahnhöfe müssen alle so einladend sein, dass man alle Infos über Unterkünfte, Gastronomie, Fahrradtouren sowie Radausleihe erhält. Gegebenenfalls sollte Radausleih dort schon möglich sein. Ein Radwegleitsystem sollte das zurechtfinden erleichtern.
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Hohenstein und Ruhlsdorf sind Ortsteile von Strausberg. Unterstützen Sie eine Verlängerung des Radweges von Hohenstein nach Ruhlsdorf?
Unsere Wählergemeinschaft UfW Pro Strausberg möchte bei dieser Fragestellung weiter denken. Wichtig ist das Gesamtkonzept für den Landkreis MOL zu modifizieren. Strecken in Salamitaktik auszubauen wird den Anforderungen nicht gerecht. Radwege müssen sinnvoll vernetzt werden und im Falle Hohensteins über Ruhlsdorf hinaus in die Märkische Schweiz führen. Solche Aufgaben sind unter anderem der Grund warum wir als Wählergemeinschaft auch für den Kreistag kandidieren.
UfW Pro Strausberg