Wenn sich Wählergemeinschaften, Interessengruppen und Einzelpersonen zu Kommunalwahlen um Mandate bemühen, ist ihre Motivation in der Regel in einem starken Gemeinsinn begründet. Sie bieten mit ihrer Wahlbewerbung der Wählerschaft an, unentgeltliche ehrenamtliche Arbeit für das Gemeinwohl zu leisten.
Darum auch noch zu kämpfen dass dieses Angebot angenommen wird, wäre etwas zu viel des Guten.
Bei Kandidaten von Parteien verhält sich die Sache anders. Sie stellen sich der Kommunalwahl im Interesse ihrer Partei mit dem Auftrag, die von der Bundesparteiführung über die Landesparteiführungen vorgegebenen parteilichen Zielstellungen um- und durchzusetzen.
Da es für die Parteien neben der eigenen Existenzberechtigung maßgeblich um möglichst viel Machtanteil geht, müssen sie auch um möglichst viele Wählerstimmen kämpfen.
In der Kommunalpolitik spielt Macht jedoch eine untergeordnete Rolle sie kann nur erfolgreich im Sinne der Bürgerschaft sein, wenn sie auf Sachpolitik basiert.
Kommunalpolitik ist hautnah an der Bürgerschaft und sollte jede Gelegenheit nutzen auf deren Stimme zu hören und sie permanent in ihre Entscheidungen einbeziehen.
Mit Parteipolitik sind die kommunalen Belange und Erfordernisse nicht sachdienlich zu vertreten bzw. erfüllbar.
Wolfgang Winkelmann