Pflichtgemäß hatte die Stadtverwaltung zur Bürgerbeteiligung in Sachen Einrichtung einer Fußgängerzone in der Strausberger Großen Straße für Montag den 21.10.2013 ab 18.00 Uhr in den Gemeindesaal der ev. Kirchengemeinde eingeladen.
Erwartungsgemäß waren zahlreiche Interessierte der Einladung gefolgt. So zahlreich, dass die vorhandenen Sitzplätze nicht ausreichten.
Weniger erwartungsgemäß war der Umstand, dass einer Vielzahl der Anwesenden offensichtlich nicht bewusst war, welchem Zweck die Veranstaltung dienen sollte.
Schon der erste Redebeitrag durch den Stadtverordneten und Vorsitzenden des Gewerbevereins „Strausberger Altstadt“ e.V. Herrn Thomas Frenzel und der ihm
darauf zuteilwerdende Beifall, machte dies überdeutlich.
Obwohl Frau Bürgermeisterin Elke Stadeler einführend unmissverständlich erklärt hatte, dass es um eine Beschlussumsetzung der SVV von Strausberg geht in die die Bürgerschaft einbezogen werden soll und der zuständige Fachbereichsleiter Herr Machleidt die Verwaltungsvorschläge vorgetragen hatte, hielt Herr Frenzel völlig am Thema vorbei eine Brandrede kontra Fußgängerzone. Der auch anwesende Pfarrer der ev. Kirchengemeinde
Herr Bernhard kommentierte diesen Redebeitrag denn auch sehr treffend als, einfach nur ungezogen.
Auch weitere Redner aus den Reihen des Gewerbevereins äußerten sich gegenseitig Beifall spendend völlig am Thema vorbei, zu den Nachteilen einer Fußgängerzone. Redner die sich
Pro Fußgängerzone und auch kritisch zu Verhalten und Meinungen des Gewerbevereins äußerten, wurden in ihrem Redefluss in unschöner, unhöflicher und undemokratischer Weise nicht selten unterbrochen, sodass die Bürgermeisterin wiederholt korrigierend eingreifen musste.
Die Einrichtung einer Fußgängerzone ist sicher nicht das Allheilmittel für die Lösung des Altstadtverkehrs, weil es dazu eine Gesamtkonzeptes bedarf. Doch die Akzeptanz von Mehrheitsbeschlüssen, sollte auch in Strausberg zum allgemeinen Demokratieverständnis gehören.
W.W.