Das Jugendliche andere Auffassungen vom Leben und dem Weltgeschehen haben
ist jedem von uns bewusst. Insofern ist es nichts besonderes, wenn Meinungen von jung und alt verschieden sind.
Das alternative Jugendprojekt Horte 1260 e.V. hat das in den letzten 25 Jahren stellvertretend für viele junge Leute in unserer Stadt in unterschiedlichster Form transportiert.
Man kann verschiedener Meinung sein ob das immer richtig war, aber wir haben es immer ausgehalten. Mal mit mehr, mal mit weniger Zähneknirschen.
Schließlich und so sollte es auch sein gibt es Meinungsfreiheit. Dennoch gibt es Grenzen der freien Meinungsäußerung die durch Gesetze untermauert sind. Daraus folgt, dass man nicht alles tun kann. Die Parolen die zur Zeit das Horte zieren überschreiten jede Grenze.
Das der Vermieter sprich die Stadt hier verlangt das solche Äußerungen verschwinden ist lange überfällig. Wie oft durften wir schon gewollt oder ungewollt Parolen lesen wie
„Soldaten sind Mörder „, Bundeswehr nicht willkommen„ und anderes mehr.
An einer stadteigenen Immobilie hat das nichts zu suchen, aber auch jeder andere Vermieter würde hier gleiches verlangen. Das gilt auch für die Herstellung einer gewissen Grundordnung auf dem Außengelände des Horte. Niemand möchte eine vermietete Immobilie verwahrlosen lassen. Das macht alles einen äußerst ungepflegten Eindruck.
Nun könnte man ja sagen, lasst die jungen Leute doch aber so einfach ist das nicht.
Das Jugendprojekt ist unser größter Fördermittelempfänger in der Stadt. In diesem Jahr ist die Fördersumme sogar noch einmal gesteigert worden auf 19200 Euro. Hinzu kamen teure Brandschutzmaßnahmen und eine Fluchttreppe die absolut notwendig waren.
Zwar zahlt das Wohnprojekt inzwischen Miete, aber das wiegt die Förderung nicht auf.
Haben sich die jungen Leute mal gefragt woher das Geld kommt? Das sind Steuergelder
von Bürgern der Stadt sowie Bundes und Landesmittel. Nicht jeder Steuerzahler freut sich das Mittel dort Verwendung finden.
Als Stadtverordnete bin ich enttäuscht, dass die jungen Leute hier kein einsehen haben und sogar rechtlich gegen die berechtigten Forderungen der Stadt vorgehen wollen das die Plakate
abgenommen werden. Von welchem Geld denn eigentlich klagen?
Mit ein bisschen Vernunft ohne die eigene Anschauung zu verlieren hätte man hier durchaus handeln können und die Plakate abnehmen. Bei soviel Förderung die man bezieht hätte es das
schlechte Gewissen schon empfehlen können.
Freie Meinungsäußerung ja, aber im Sinne unserer Gesetze und wenn man schon radikal überzieht, dann sollte man finanziell autark sein und nicht am Tropf der Stadt hängen.
Es gilt noch immer der Spruch
„Die Hand die einen füttert beisst man nicht„!
Als Stadtverordnete sollten wir dazu angehalten sein, über unsere Förderpolitik noch mal kräftig nachzudenken.
Sonja Zeymer
Stadtverordnete