Informationsveranstaltung zum
Strausseegutachten am 03.04.2019

Kommunalwahl Strausberg 2019 | Wasserstand Straussee

Auf diesen Tag haben die Strausberger Bürger, aber auch unsere Fraktion, lange gewartet. Schließlich hat unser damaliger Fraktionsvorsitzender Wolfgang Winkelmann diesen Beschluss mit uns durchgekämpft. Er hätte sich über diese Veranstaltung sicher gefreut, wenn es ihm noch vergönnt gewesen wäre so lange zu leben.

 

Zunächst gab es viel Theorie, was manchen ein bisschen störte, aber wichtig war. Was dann aufhorchen ließ, war ein Diagramm mit den Wasserständen der letzten 50 Jahre. Übereinander gelegt,konnte man den Bötzsee und den Straussee sehen. Bemerkenswert die Tatsache, dass der Bötzsee seinen Wasserstand über den gesamten Zeitraum bis heute relativkonstant hält. Der Straussee folgt diesem Verlauf bis 2014  und fällt dann abrupt ab. Eine bemerkenswerte Darstellung. Befinden sich doch Bötzsee und Straussee in der gleichen klimatischen Zone. Es regnet dort genau  so viel oder wenig wie hier.                           

 

Die begutachtende Firma BGD ECOSAX GmbH hat schon vieleDaten und erhebt durch eigene Messpunkte auch weitere. Insgesamt wird ein Gebiet von 211km2 untersucht. Daraus entsteht am Computer eine Modellierung des Biotops. Damit kann der Gutachter auch Störfelder simulieren, wie zum Beispiel die Abschaltung der neuesten Brunnen am Netz. In der Natur würde man Effekte erst 5 Jahre später sehen, oder auch nicht. Im Modell geht das wesentlich schneller. Spannend ist der Part der Uni Dresden. Hier geht es um Isotope im Wasser. Diese sind das Gedächtnis des Wassers. Mit Hilfe dieser Untersuchungen kann man feststellen, wo das Wasser herkam, wie lange es sich wo aufgehalten hat und wo es hingeflossen ist. Damit, so denke ich, kann man auch untersuchen, ob Seewasser in größeren Anteilen in das Grundwasser gelangt ist.                                      

      

Manchmal flucht man über die neue Technik, aber in diesem Fall eröffnen sich viele Möglichkeiten. Der einzige Wermutstropfen, das Ergebnis wird erst im März 2020 vorliegen. Die Bürgerinitiative verwies zu recht auf die lange Zeit ohne Informationen. Unsere Fraktion wird sich dafür einsetzen einen Runden Tisch zum Straussee mit der Bürgerinitiative ins Leben zu rufen. Über dieses Medium sollen die Bürger weiter Informationen zum Sachstand des Gutachtens erhalten können.

 

Viele Fragen wurden gestellt. Verständlicher Weise wollte man schon Vermutungen der Gutachter über die Ursachen des Wasserverlustes hören, aber die ließen sich darauf nicht ein. Sehr interessant war die Frage eines Bürgers, ob man die angeforderten Daten aus der Region einfach so ungeprüft übernimmt. Das wurde verneint. Durch die gesamte Informationsveranstaltung lief ein Gedanke den einer der Anwesenden Akteure äußerte,  dieser hätte das Zeug zum Strausseemotto:

 

Das Wasser folgt keiner politischen Intension, sondern seinen eigenen physikalischen Naturgesetzen!

 

Nach dem langen steinigen Weg ist es gut, dass die Untersuchungen jetzt intensiv und ergebnissoffen durchgeführt werden. Eines ist jedoch klar. Am Ende werden Maßnahmen notwendig sein, die Geld kosten. Wir finden, dasses uns das Wert sein muss.  Deshalb sieht unsere Fraktion die jetzige Entscheidung eine Kita durch einen Kredit in Höhe von 5 Millionen zu finanzieren problematisch. Weitere Kreditaufnahmen  im Millionenbereich für Projekte die bereits begonnen haben werden folgen. So wurde es im Finanzausschuss angekündigt. Mit dem jetzt im Raum stehenden Kredit wären das Verbindlichkeiten in Höhe von 16 Millionen €.

 

Was bleibt dann für unseren Straussee?                

Sonja Zeymer