Jörg Wagner steht mit seiner Frage „Mehdorn der Heilsbringer ?“ (SRB Zeitung 16.03.13), sicher nicht allein. Angesichts der Vielzahl glückloser Handlungen des Herrn Mehdorn, nimmt das auch nicht Wunder. Wundern muss man sich jedoch weil ärgern eh nichts bringt, über die Entscheidungsträger die ihn gerufen und positioniert haben. Angesichts milliardenfach überzogener Kosten ohne Kenntnis der Endkosten und 40000 zu heilender Mängel beim Flughafenbau BER kann nur gemutmaßt werden das er ausgewählt wurde, auf Grund seiner Erfahrungen mit Pleiten, Pech und Pannen. Damit ist er, nach Wowereits und des Geschäftsführerabgangs auch gleichzeitig qualifiziert , dem Aufsichtsratvorsitzenden Platzeck als nächster Schuldiger dafür zur Verfügung zu stehen, falls der Flughafen auch 2016 oder später nicht in Betrieb gehen kann. Technik und Wissenschaft macht möglich festzustellen, ob es auf dem Mars Leben gab. Beim Bau eines Flughafens stellt man sich an, als ob das Fahrrad noch nicht erfunden sei. Das bliebe ja jedem unbenommen, wenn es zu seinen Lasten ginge. Im konkreten Fall tragen nicht nur die finanzielle Last, die Steuerzahler. Neben der finanziellen Last, werden sie auch permanent mit fachlicher- und politischer Inkompetenz konfrontiert. Das Bürger dazu auch mal deutlicher Stellung nehmen und sich zur Veranschaulichung etwas drastischer äußern wie Herr Axel Fachtan in SBR 03/13, sollte daher nicht sonderlich überraschen. Das ausgerechnet die CDU Politikerin Frau Dr. Else Ackermann ( SRB 05/13)Form und Stil von Herrn Fachtan beanstandet, überrascht zumindest mich schon. Besonders ihre Aufzählung einer Vielzahl von fachlichen Unzulänglichkeiten und politischen Fehlleistungen im Zusammenhang mit dem Flughafenbau bei gleichzeitigen Vorschlägen wie es hätte besser gehen können erwecken bei mir den Verdacht, auf Versuch der persönlichen Rechtfertigung. Ihr Fazit, Desaster sind notwendig und aus ihnen erwachsen ergötzliche Lernprozesse, erschließt sich mir nicht. Ergötzen könnte ich mich bestenfalls, wenn ein sehenden Auges zu erwartender Zusammenbruch verhindert wird. Es bleibt daher nicht ausgeschlossen, dass Frau Dr. Ackermann auch die durch ihre Partei CDU in Brandenburger Regierungsverantwortung mitgetragene Entscheidung zu den Altanschließerbeiträgen/Abwasser, als notwendiges Desaster betrachtet. Wer jedoch ohne Scham, Bürger für Leistungen und Anlagen zur Kasse bittet, deren Entstehung teilweise bis in die Zeit des Kaiserreichs zurückreicht, sollte sich bei der Beurteilung von Fehlleistungen Dritter besser zurückhalten. Die Summe aller Unzumutbarkeiten, entstanden aus wahltaktischen Gründen, Parteienkalkül, Inkompetenz, Geldverschwendung, politischer Fehlentscheidungen etc., findet die Bürgerschaft mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht ergötzlich.
Wolfgang Winkelmann
Strausberg