Dies zu tun, befleißigt sich die Stadt Strausberg nun leider schon chronisch. Zum Dilemma fehlende Verkehrslösung für die Altstadt, gesellt sich nun auch noch die Hiobsbotschaft von Ministerpräsident Woidke, dass der optimistisch schon zum Greifen nahe scheinende 20 Minuten Takt der S – Bahn nach Strausberg Nord in zeitlich weite Ferne zu rücken scheint.
Damit fällt schon mal ein Argument der Linksfraktion zur Notwendigkeit der Trassenverlängerung Straßenbahn, zumindest langfristig aus.
Das für Straßenbahnen mit Stromzuführung zu Antriebszwecken auch entsprechende Anlagen geschaffen werden müssen, scheint zumindest im kommunalpolitischen Raum noch niemand so recht bedacht zu haben. Für den Fahrbetrieb der StEB bedeutet dies, dass Oberleitungen entweder mit Zustimmung der Hauseigner befestigt an Häusern zu schaffen sind, oder entsprechende Mastenstellung. In der Vergangenheit kamen wie aus der MOZ Abbildung vom 23.Januar 2014 ersichtlich, Masten zum Einsatz. Mit der Stellung von Masten ginge eine Stadtbildveränderung einher, die objektiv auch bei Einführung einer Fußgängerzone zu berücksichtigen wäre. Deshalb ist die Ansicht der Bürgermeisterin Straßenbahn und Fußgängerzone sind möglich, unter Vorbehalt zu sehen. Der Vorbehalt ist auch deshalb geraten, weil allein schon die Gleiseinbringung nicht nur den Mittelstreifen Großpflaster tangiert, sondern die ganze Straßenbreite. Dazu kommt, die schon erwähnte Oberleitung und die baulich notwendigen Veränderungen am Südeingang Große Straße, sowie auf einem Teilstück Wriezener Straße.
Wenn dazu einigermaßen reale Kostenschätzungen vorliegen, wird deren dann bekannte Größenordnung , bedenkliche Gesichter zur Folge haben. Sie steht wahrscheinlich in einer Größenordnung zu erwarten die den Zwang mit sich bringt, z.Zt. festgeschriebene Vorhaben und Projekte bezüglich ihrer Umsetzung in Frage zu stellen.
Die MOZ meint, der Geschäftsführer der StEB A. Gagel hätte sofern ihm Gelegenheit geboten war Erhellendes zum Thema beitragen können. Davon bin ich fest überzeugt nur, Erhellendes zum ÖPNV zu erfahren ist kein Privileg der Volksvertretung, sondern Anspruch der gesamten Bürgerschaft. Im Übrigen kann ich mich inzwischen in seine wirtschaftlich kluge Denkweise einigermaßen reinversetzen und vermute auch in dieser Sache wird seine Kernaussage sein, wenn klar ist wer bezahlt, kann die Bahn rollen.
Das die Stadtverordnete Frau Dr. S.Bock nun auch kriegerische Elemente einbringt mit ihrem Vorwurf an die Linksfraktion , sie wolle mit der Idee Straßenbahn durch die Große Straße nur das Projekt Fußgängerzone torpedieren zeigt einmal mehr, dass eine praktikable mehrheitsfähige Entscheidung auf absehbare Zeit kaum zu erwarten steht .
Inzwischen denkt der Bürgermeister der Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf Uwe Klett, über Vertaktung des gesamten ÖPNV im LK MOL nach und bezieht dabei auch, den Stadtverkehr Strausberg ein. Allerdings geht Klett offensichtlich vom Buseinsatz mit größerem Wirkungsradius als die Straßenbahn aus.
Abgesehen davon, dass Strausberg die Einführung des 20 Minuten Takt der S- Bahn nur mittelbar beeinflussen kann, die in Stadtkompetenz fallenden notwendigen Entscheidungen nun endlich zu treffen, sollte für jeden Volksvertreter erste Bürgerpflicht sein.
W.W.