Neuer Pavillon am Lustgarten

Von Ablagebox

Im Jahr 2008 wurde dem geplanten Neubau das gemeindliche Einvernehmen u.a. deshalb versagt, weil der gewollten Wiedererkennungseffekt zum Pavillon am Bahnhof Vorstadt mit seiner Viereckform ebenso wie die vorgesehene Platzierung keine Zustimmung fand.
Beklagt wurde auch durch öffentliche Bürgermeinung untersetzt, dass künftig kein Verkauf von Presseerzeugnissen mehr vorgesehen war, obwohl sich dies an dieser Stelle geradezu anbietet.

Nach der Kommunalwahl 2008 unternahm die Strausberger Eisenbahn (StEB) erneut Anlauf
das Vorhaben umzusetzen. Dabei wurde rege argumentiert, ein Bau 1:1 wie in Vorstadt sei nicht gewollt und auf meine Nachfrage im Ausschuss für Bauen, Umwelt und Verkehr (BUV) im Juli 2009 wurde durch Herrn Gagel zugesagt, wir stellen in Kürze den geplanten Bau bildlich vor. Es war in diesem Zusammenhang schon recht erstaunlich, dass die abstimmungsberechtigten Ausschussmitglieder ohne Kenntnis wie der Bau in die Landschaft passt, dem Stadtplanungsamt grünes Licht für die Erteilung des gemeindlichen Einvernehmens gaben.

In der Septembersitzung 2009 des v.g. Ausschuss, wurde dann die Simulation der StEB vorgestellt ( siehe MOZ/ME vom 16.09.2009 und BAB 38.2009). .
In was sich dieser vom Pavillon in der Vorstadt unterscheidet, ist kaum auszumachen.
Als Unterschied von der Nutzung her, wäre nur das Fehlen einer Bachwarenverkaufstelle mit Kaffeeterrasse zu vermerken oder?

Von Ablagebox

Deshalb halte ich es als Vorsitzender des Mandatsträgers U.f.W. Pro Strausberg für erforderlich, der Öffentlichkeit auf diesem Wege einige Details der Zusammenhänge zu vermitteln.
Für den Bereich Standort Pavillon bis August-Bebel-Straße 33, gilt eine im Jahre 2005 beschlossene „Gestaltungssatzung Gründerzeitgebiete“. Ziel dieser Satzung ist es, die direkt dem Sanierungsgebiet Strausberger Altstadt vorgelagerten Baulichkeiten, in ihrer historischen Ansicht nicht durch überzogene moderne Bauelemente zu verfälschen. Deshalb stellt diese Satzung in weiten Teilen auch auf zu verwendende Materialien ab und enthält Vorgaben, wie mit Baulücken zu verfahren ist.
Das erklärt vielleicht, warum die StEB 2006 zum bestehenden Baukomplex Lustgarten eine Planung für die Sanierung im Bestand in Auftrag gab. Nach unserem Kenntnisstand, waren für die Realisierung ca. 150 T€ vorgesehen. Erste Maßnahmen wurden auch im Bereich des ehemaligen öffentlichen WC dahingehend begonnen, dass es auf das jetzige Flächenmaß von
8,07 m² reduziert wurde ohne Nutzungsfähigkeit herzustellen. Diese erfolgte erst 2007 durch die StEB, auf Initiative der Fraktion Pro Strausberg sowie mit ihrer Hilfe und der von Stadt und Sponsoren. Die restliche Fläche von 23,11 m² blieb unvollendet. Für Abriss und Neubau sind jetzt 229 T€ veranschlagt und für die Umfeldgestaltung weitere 295 T€ also insgesamt 384 T€ .
An dieser Summe will sich die Stadt mit 197 T€ beteiligen. Der vorgesehene Radweg, ist in der v.g. Kostengröße noch nicht enthalten.
Angesichts dieser Finanzgröße gegenüber der Sanierung im Bestand, bleibt die Feststellung des Ausschussvorsitzenden Jürgen Schmitz auf seiner Internetseite, dass die Sanierungskosten durch den Neubau entfallen, logisch und rechnerisch nicht nachvollziehbar.

Ihm als kommunalpolitisch aktiven Wiedereinsteiger ist zwar nachzusehen, dass er die jüngst zum Thema geführten Debatten als oftmals kontrovers empfunden hat und an anderer Stelle subjektiven Kleinkrieg vermutete, doch trifft dies nicht den Kern der Sache.
Bauwilligen unnötige Hürden aufzubauen kann niemand wollen, aber Satzungen sind örtliche Gesetzgebungen und gelten für jedermann.
Beim jetzt vorgesehenen Pavillonbau wird es nur schwerlich möglich sein, auf die in der v.g. Satzung von der Verwendung ausgeschlossenen Materialien zu verzichten.
Da die Baugenehmigung dem Vernehmen nach in Kürze zu erwarten steht bleibt spannend abzuwarten, wie sich die Untere Denkmalbehörde angesichts der geltenden Satzung dazu positioniert.
Doch nach dem Gleichbehandlungsgrundsatz gilt in Strausberg zwar nicht immer aber immer öfter, mache sind halt gleicher als andere. Mit dem Ergebnis müssen leider wenn auch ungewollt, ganze Generationen leben.

Wolfgang Winkelmann