Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man nur darüber lachen. Das Lachen vergeht einem aber, wenn man die Antragsbegründung liest die man nur kommentieren kann mit: „ Die beiden Herren, sind offensichtlich im erweiterten Westen nicht angekommen“.
Sie haben nicht nur den Adressaten verwechselt, sondern sich auch im Ton vergriffen.
Der Inhalt liest sich wie ein Schreiben an das ehemalige Kulturministerium der DDR mit der Aufforderung, gefälligst Mittel aus dem Nationaleinkommen zur Verfügung zu stellen.
Völlig außen vor gelassen haben sie, dass ihr Verpächter die Stadt beim Kluberwerb durch Überbietung aus dem Rennen gebracht hat. Die Stadt ihm mit der Zustimmung zur Einziehung für die öffentliche Nutzung der hinteren Parkfläche für seine angekündigten Bebauungspläne schon eine goldene Brücke gebaut hat.
Das er erhebliche Summen in einen KITA – Neubau investieren wollte.
Solche Pläne schmiedet man eigentlich nur, wenn die Finanzierung steht. Wenn jedoch der bestehende Baukörper so kostenintensiv ist (was ja vorher bekannt war) macht es wohl eher Sinn erst in diesen zu investieren, als von der Stadt die Subvention der Unzulänglichkeiten zu verlangen. Jede SVV –Sitzungsnutzung zum Preis von 320,00 € ist eigentlich schon ein Entgegenkommen, da die Sitzungen im nicht mal 100 m entfernten, gut beheizbaren „Jugendsporthaus“ neben der Schwimmhalle kostenlos stattfinden könnten.
Der Gipfel der Unverfrorenheit ist, einen Dritten im Brief an einen Stadtverordneten die Aussage treffen zu lassen, Herr Norden habe den Klub nur unter der Voraussetzung gepachtet, dass die Stadt diesen Kulturstandort finanziell unterstützt.
Bei Kenntnis dieses Umstandes hätte die Stadt ihm sicher den sprichwörtlichen Zahn gezogen und von der Pachtung abgeraten, weil selbst bei bestem Wollen und Können Zuschüsse haushalttechnisch genau so problematisch, wie gleich gelagerte Wunschvorstellungen zum „Ballsaal“ in der Großen Straße 55.
Bleibt abzuwarten, welche Blüten sich noch um das Objekt „Klub am See“ ranken werden.
Vielleicht kommt ja jemand auf die Idee, es unter Denkmalschutz stellen zu lassen. Dann wäre allerdings Friedrich Hebbel zu zitieren der da sagte:
“ Manche verwechseln Einfälle mit Ideen“.
Wolfgang Winkelmann