Über ein Jahrzehnt hat die Strausberger SPD kommunalen Gremien und der Öffentlichkeit in den Ohren gelegen mit dem Thema, Einrichtung einer Fußgängerzone in der Großen Straße.
Sie nutzte dazu Umfragen, Bürgerversammlungen, öffentliche Fraktionssitzungen und holte sich dazu auch die Bürgerinitiative „gegen Straßenlärm“ ins Boot. Einher ging damit,
die vehemente Ablehnung der Südöffnung an der Sparkasse.
Nun titelte die MOZ/ME am 16.Juni 2009 „Für Öffnung der Großen Straße“ und führte dazu aus, dass SPD und Linke eine Vorlage zum Altstadtverkehr vorbereiten mit dem primären Inhalt, die Große Straße im Süden zu öffnen.
Sie lässt durch ihren Ortsvereinsvorsitzenden Dr.Reiner Schwarze untersetzen, dass der Altstadtverein voll hinter diesen Plänen stehe. Allerdings unterlässt er hinzuzufügen, dass dies noch nie anders war.
Als die Fraktion Pro Strausberg 2007 einen analogen Vorschlag machte, wurde er in den Fachausschüssen auch mit den Stimmen der SPD abgelehnt. Da hatte man sich offensichtlich des falschen Themas angenommen es war bereits durch die SPD wenn auch erfolglos, besetzt.
Wenn jetzt die SPD-Fraktionsvorsitzenden Christel Kneppenberg argumentiert man könne sich nach Südöffnung einen Weg sparen ist das wahrlich kein Novum, da Befürworter dieser Variante permanent darauf verwiesen haben.
Bei diesem doch recht unerwarteten Sinneswandel kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, auch in Strausberg tritt angesichts des Superwahljahres 2009, die Realität in den Hintergrund.
Denn, in den neunziger Jahren d.v. Jahrhunderts Schließung der Großen Straße im Süden für den Kfz.-Verkehr. Im Zuge des Straßenausbaus Lustgarten-August-Bebel-Straße mit erheblichem Mittelaufwand die jetzt gegebene Zufahrtsregelung und nun, plus versenkbare Poller alles zurück auf Anfang?
Damit noch nicht genug, die SPD will Umfeldgestaltung Marienkirche durch lauschige Plätzchen, Uferwanderweg zwischen Fischerkietz und Kulturpark, Bootsverleih Klub am See u.ä., wer könnte das nicht wollen?
Das Ganze hat nur einen nicht unbedeutenden Haken, es ist 2009 weder zu beginnen noch zu beenden, weil der städtische Haushalt keine Mittel dafür vorsieht.
Auch bedingt durch die Investitionsplanung für die Folgejahre werden kaum Spielräume für zusätzliche
Vorhaben gegeben sein. Aber dann sind die Wahlen ja gelaufen.
Wie sagte doch der langjährige Oberbürgermeister von Stuttgart Manfred Rommel so treffend: „ Visionen schlagen manchmal auch um in Halluzinationen“.
Wolfgang Winkelmann
Vorsitzender
der U.f.W. Pro Strausberg