Die Öffnung fand reges öffentliches Interesse. Zu Beginn nahm Frau Kuo als Vorsitzende des Gewerbevereins Strausberger Altstadt das Wort. Sie bedankte sich bei ihren Mitstreitern für das Öffnungsziel. Sie hob Aktivitäten und Verdienste der Fraktionen SPD und die Linke der SVV von Strausberg in diesem Zusammenhang hervor, sagte aber auch Worte des Dankes an diejenigen, die das Vorhaben kritisch begleiteten.
Ihrer Hoffnungsaussicht mit der Maßnahme etwas Gutes für die Stadt getan zu haben, schloss sich der Stadtverordnete Uwe Kunath (die Linke) an.
Herr Kretschmar ergänzte dazu und machte gleichzeitig bekannt, dass die angekündigte Sammlung für den Ballsaal zurückgestellt ist da wie er sagte, noch zuviel Unausgegorenes zu bedenken ist.
Bürgermeister H.-P. Thierfeld hielt Rückblick auf den Werdegang, bedankte sich bei Befürwortern ebenso wie bei Kritikern und betonte ebenso wie U. Kunaht, wir werden sehen wie es funktioniert, wir können ja auch weiterhin Neues ausprobieren.
Genau das ist der Punkt an dem sich die Geister in Strausberg scheiden. Unstrittig ist, um Neues zu erreichen, sind Experimente unerlässlich. Aus kurzfristigem Denken geborenes, kostenintensives experimentieren ohne Folgebedacht, ist leichtfertig.
Z.B. 2004/05 preisintensiver Knotenausbau Lustgarten mit Südausfahrt Große Straße in Richtung Vorstadt und Wendezwang über Busschleife in Richtung Nord. Dieser Zwang besteht auch mit Südöffnung Große Straße fort. Heißt beim knappen Stauraum vor der Ampelanlage Lustgarten, unwägbare Verkehrssituationen und zu erwartender Rückstau mit Wirksamkeit in Richtung Wallstraße und Altstadt.
Vielleicht hat dann jemand die zündende Idee, Rückbau der Inselanlagen am Landsberger Tor. Warum auch nicht heißt es doch, „wir bauen auf und reißen nieder, dann ham wir Arbeit immer wieder“. Das die dabei verbrauchten Finanzmittel an anderer Stelle nötiger sind und zweckdienlicher eingesetzt wären, scheint in weiten Teilen unerheblich zu sein.
Die mit Südöffnung der Großen Straße jetzt gegebene Durchfahrtsbreite für den Begegnungsverkehr lässt die Vermutung aufkommen, dass Strausberg eine Minivariante für die Belebung der Fahrzeugindustrie als Alternative zur ausgelaufenen Abwrackprämie installieren wollte.
Es ist wegen v.g. berechtigt zu erwarten, dass die Nachfrage zumindest nach Ersatzspiegeln für Autos, ansteigt.
Aber man soll ja nicht nur unken, vielleicht heilen ja die Verkehrsteilnehmer alle Unzulänglichkeiten durch strenge Beachtung des § 1 der StVO, worum sie Herr Kretschmar in seiner Rede dringlich gebeten hat.
Die hohe Konzentration aller Redner zu den „Verdiensten“ der Fraktionen SPD und die Linke
in diesem Zusammenhang, rief in mir eine Frage analog Bertolt Brecht wach der da fragte:
„Cäsar schlug die Gallier. Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich“?
Wolfgang Winkelmann