Da in Strausberg zum z.Zt. alle Welt bewegenden Thema Flüchtlinge öffentlich kaum etwas zu vernehmen ist, äußerte ich mich dazu im Rahmen einer Erklärung vor Eintritt in die Tagesordnung. Mein Anliegen war deutlich zu machen, dass dieses Thema an der Stadt Strausberg nicht vorübergehen wird und die kommunalpolitische Ebene daher in der Verantwortung ist, die Einwohnerschaft permanent informativ auf dem aktuellen Sachstand in dieser Sache zu halten, damit sie sich ständig auf die zu erwartenden Herausforderungen vorbereiten kann. Gleichzeitig halte ich für wichtig, hier ansiedlungswillige Menschen aus anderen Ländern von Beginn an auf ihren hier zu gehenden Wegen zu begleiten und ihnen dabei auch zu vermitteln, welche Erwartungen wir ihnen gegenüber in punkto Integrationswilligkeit haben weil nur so, der Stadtfrieden gewahrt werden kann.
Der Verweis auf andere administrative Zuständigkeiten, wird uns die örtlichen Problemlösungen nicht abnehmen. Deshalb sollten wir uns vorbereiten nach der Devise, „vorbeugen ist besser als heilen“.
Im nichtöffentlichen Teil sollte zu einem gerichtlichen Verfahren beraten werden. Da das strittige Verfahren in öffentlicher Sitzung verhandelt wurde, die Presse bereits darüber berichtet hatte und über städtische Gelder ohnehin öffentlich zu reden ist stellte ich die Frage nach Gründen für die Nichtöffentlichkeit. Da keine genannt wurden, stellte Herr Sachse (die Linke) den Antrag auf öffentliche Behandlung. Dem wurde mehrheitlich zugestimmt.
Die Vorlagen zur 1. Änderung des B- Plan „Wohngebiet Mittelfeldring“, Zum Bund-Länder Programm „Maßnahmen der sozialen Stadt“ ,Benennung Ringstraße im SEP Landhausstraße, fanden mehrheitliche Zustimmung. Ebenso fand Zustimmung die Vorlage zur Ruhestellung von Beschlüssen zum Thema Altstadt bis zur Vorlage des Endberichtes durch den dafür gebildeten zeitweiligen Ausschuss und die Vorlage zur Bildung eines Regionalmanagements des Bezirks Marzahn- Hellersdorf, dem LK MOL und der Gemeinde Ahrensfelde mit dem Ziel, die vorhandenen Kräfte zu bündeln.
Zur Ansiedlung einer Kindernachsorgeklinik (KNSK) in Strausberg, scheint die erste Euphorie zumindest im kommunalpolitischen Raum schon erheblich gedämpft zu sein. Anders ist die Debatte zum Kauf statt Erbbaupacht des notwendigen Areals nicht erklärbar.
Die Position des Stadtverordneten Andreas Fuchs (CDU), war von Anbeginn zwiespältig. Seine Position, notwendig und wichtig ja, aber nicht an dieser Stelle und evtl. auch nicht in Strausberg. Dabei ist er geblieben, was Respekt verlangt weil es ihn auszeichnet.
Das die Fraktion die Linke plötzlich Bauchschmerzen mit Formalien hat wundert in Strausberg nicht da es kein Novum ist, dass in Strausberg schon wiederholt Projekte begrüßt wurden zu denen sich wenn es konkret wurde, die Bedenkenträger durchsetzten.
Dubioser war schon die Position der SPD Fraktion, die zum Thema in ihrer Fraktionssitzung offensichtlich nicht zu einer einheitlichen Auffassung gelangt ist. Herr Nick Reinking (SPD) schlug vor, das Ursprungsareal in Größe von ca. 4,8 ha zum Preis für die jetzt in Rede stehenden ca. 3,5 ha abzugeben. Er wurde belehrt, dass dieses Verfahren der kommunalaufsichtlichen Genehmigung bedürfte. Seine Fraktionsvorsitzende Frau Dr. Bock dagegen, die sich warum auch immer zu kritischen Bemerkungen gegenüber dem Vorsitzenden der SVV Herrn Steffen Schuster (U.f.W. Pro Strausberg) bezüglich seiner Meinungsäußerung zur Position des Stadtverordneten Andreas Fuchs (CDU) veranlasst sah meinte, die Stadt dürfe kein Geld verschenken und zog namens der SPD Fraktion den Antrag von Herr Reinking zurück.
Bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass der Bauherr KNSK seine erforderlichen Vorleistungen zügig erbringt damit der Kaufvertrag abgeschlossen werden kann damit ausgeschlossen bleibt, dass wir in 10 Jahren einen analogen Sachstand wie zum Projekt Altstadtcenter haben.
Beim gerichtlichen Verfahren ging es um Stadt Strausberg/AJP 1260 e.V. besser bekannt unter Horte. Dabei ging es vornehmlich um die Berechtigung zum Aufhängen von Plakaten am städtischen Nutzungsobjekt. Der Vorsitzende Richter schlug einen Vergleich vor und begründete u.a. mit der jahrzehntelangen Duldung der Stadt was belegen sollte, zu viel Gutmütigkeit ist Dummheit.
Wolfgang Winkelmann
Fraktionsvorsitzender
U.f.W. Pro Strausberg