Der Bürger Manfred Leitner hat am 29.10.2009 einen Leserbrief in der M0Z/ME unter der Überschrift „ Finger weg von dem Geschäft“ veröffentlichen lassen.
Im Text findet sich die Aussage, dass die Stadt nach dem Willen des rot/rot dominierten Hauptausschuss diese Immobilie für mehr als eine halbe Million Euro von der der BIMA (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) erwerben soll.
Der tatsächliche Kaufpreis beträgt 490 T€, was soll also die überzogene Preisaussage.
Wenn man jedoch die bei jedem Kauf/Verkauf anfallenden Nebenkosten einbezieht, sollten
sie auch benannt werden.
Der Gesamtbeitrag vernachlässigt total das Grundanliegen und die mit der Erwerbsabsicht einhergehenden Umstände, die Herrn Leitner als langjährigen sachkundigen Einwohner im Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen der SVV nicht unbekannt sein können.
Aber in Strausberg macht man auch das wie er richtig bemerkt, ganz anders, erst mal drauf hauen später korrigieren.
Das in Strausberg eine funktionierende und erhaltenswerte Vereinslandschaft existiert, sollte mehrheitlich unstrittig sein.
Bestandteil dieser Vereinslandschaft ist u.a. der SHS ( Sozialer Hilfeverband Strausberg), der JSV (Jugend Sozial Verband), die Urania. Alle drei haben gegenwärtig ihr Domizil und ihre Wirkungsstätte im städtischen Gebäude Jugend und Sozialwerk Garzauer-Chausse 1.
Einem Gebäude, dass vormals der Kinderbetreuung diente und an dessen Substanz der Zahn der Zeit so genagt hat, dass schon vor Jahren die Sanierungskosten zur Herstellung DIN-gerechter Nutzung mit 860 T€ veranschlagt wurden.
Aussen vor lässt Herr Leitner auch den Umstand, dass der SHS mit durchschnittlich zwölf fest angestellten Mitarbeitern seit 15 Jahren per Vertrag, die städtischen Vermieterpflichten wahrnimmt und sich daher auch um unabwendbar notwendige Instandhaltungen kümmert.
Das dieser Vertrag am 31.12. 2009 endet und wegen des desolaten Bauzustandes verantwortbar nicht fortgesetzt werden kann.
Das die städtische Alternativsuche schon mehr als drei Jahre währt und durch den in Rede stehenden Erwerb mit nutzungsfähig aufstehenden Gebäuden endlich von Erfolg gekrönt sein kann.
Wenn schon kaufmännische Betrachtungen angestellt werden, dann bitte vollständig.
Bei Freizug Garzauer-Chaussee 1, wäre dieses Areal verkaufsfähig und der Erlös als Entlastung vom Kaufpreis Mühlenweg zu sehen.
Durch die Möglichkeiten auf dem Areal Mühlenweg sind Voraussetzungen gegeben, andere Objekte wie z.B. das ebenfalls baulich im bedenklichen Zustand befindliche
Wriezener Straße 3, welches durch das Frauen und Familienzentrum genutzt wird aufzugeben und deren Aktivitäten am Mühlenweg anzusiedeln. Da auch die Wriezener Straße 3 dann entbehrlich wäre und verkauft werden könnte, kann auch dieser Erlös in die Gesamtbetrachtung einbezogen werden.
Das im Zeichen der Zeit liebe Gewohnheiten und subjektive Wunschvorstellungen aufgegeben werden müssen, wird nicht jedermann im Selbstlauf verstehen und begreifen.
Wenn sich also jemand befähigt und berufen fühlt dabei mitzuhelfen, im Interesse der Gesamtbürgerschaft auch der Vereinslandschaft finanzielle und ökonomische Zusammenhänge deutlich zu machen, dann sollte er dabei alle Fakten einbeziehen.
Das Vereinsobjekte in der Regel nicht rentierlich sind, ist kein Strausberger Novum, sondern deutschlandweit so. Sicher käme niemand auf den Einfall, den ebenfalls nicht rentierlichen ÖPNV (Öffentlichen Personen Nahverkehr) in Frage zu stellen, bei Vereinen sollte daher tunlichst damit nicht begonnen werden.
Wolfgang Winkelmann