Das der 1. Mai als Tag der Arbeit gefeiert werden kann bedurfte viel Kraft und ausdauernder Streitbarkeit werktätiger Menschen.
Lag es daran, das sich erneut fast ausschließlich ältere Menschen die sich noch daran erinnern, dass dieser Tag nicht im Selbstlauf zum Feiertag erhoben wurde am Landsberger Tor versammelten, um nicht nur den Tag schlechthin zu begehen sondern auch seiner Entstehung und derer die dafür gestritten haben zu gedenken?
Anwesende Jugendliche waren an den zehn Fingern abzuzählen. Mit Bezug auf die gehaltenen Reden haben sie allerdings nichts versäumt, da nur die aus den Medien bekannten
wahlträchtigen Schlagworte und Parolen zu hören waren.
Alle Reden hatten ausschließlich Forderungen zum Inhalt ohne praktikable Angebote wie sie erfüllbar sind.
Der Regierung Beine zu machen forderte z.B. die Bundestagsabgeordnete
Frau Dr. Enkelmann (die Linke), was wiederum die Landtagskandidatin Frau Dr. Bock (SPD) für zu plakativ hielt und als Feiertagsrede ohne Wirkung abtat.
Letztere ist in der Stadtverordnetenversammlung Strausberg zur 2. Stellvertreterin der Vorsitzenden gewählt weigert sich aber permanent, den dafür vorgesehen Platz zu den Sitzungen der SVV einzunehmen. Die Frage sei daher erlaubt, falls sie ein Landtagsmandat erhält und in dessen Präsidium gewählt wird, wie gedenkt sie dann zu verfahren.
Wer seine Hausaufgaben schon in der Kommunalpolitik nicht ordentlich macht sollte sich nicht wundern, wenn an seiner Glaubwürdigkeit zur Einheit von Wort und Tat Zweifel angemeldet werden.
Unwiderlegbar real schön war das Wetter, dass sich auch trotz reichlich politischer Worthülsen nicht eintrübte. Insofern wurden wenigstens keine Umweltverhältnisse negativ beeinträchtigt.
Gleichzeitig blieb auch Zeit für einen Plausch mit Altbürgermeister Jürgen Schmitz und SPD Veteran Hans Sykor. Dabei wurden Gedanken zu historischen und aktuellen kommunalpolitischen Geschehnissen ausgetauscht, die dem Anliegen des Tages sicher gerechter wurden als die Podiumsreden.
Wolfgang Winkelmann