ME/ MOZ titelte am 11.07.2013 : „Naturschutz gegen Kinderklinik“.
Darunter war zu lesen, dass Landesbüro für anerkannte Naturschutzverbände mit Sitz in Potsdam, lehnt das Vorhaben Kindernachsorgeklinik in Strausberg rundweg ab.
Als Gründe werden massive Eingriffe in Natur und Landschaft, dass historische Sicht – und Wegebeziehungen zerstört werden genannt. Andere Behörden gaben Hinweise zur Verkehrserschließung, zum Schallschutz, zu Biotopen und Forstbelangen, ohne jedoch das Projekt grundsätzlich in Frage zu stellen.
Ohne Wertung, ob die Einwände ihre Berechtigung haben oder nicht bleibt die Frage, warum erst jetzt? Jede Vorbereitung kostet bekanntlich Geld. Dass der Standort Waldsiedlung Wandlitz aufgegeben wird und sich die Stadt Strausberg um die Standortwahl bemüht, ebenso der vorgesehene Standort selbst, ist lange bekannt. Der Hinweis des Landesbüros für anerkannte Naturschutzverbände, dass es in anderen Gemeinden ausreichend Alternativstandorte gibt lässt den Verdacht aufkommen, Strausberg darf`s nicht sein.
Nachdem das Bemühen der Stadt von Erfolg gekrönt war und nicht nur im kommunalpolitischen Raum breite Zustimmung zu rund 25 Mio Euro Investitionen einschließlich nachfolgender Positiveffekte fand, alles zurück auf Anfang, oder das Ende vor Beginn?
Dazu sei in Erinnerung gerufen, hatten wir alles schon. 1991 gab es Investoren, die auf dem vormaligen Gelände der NVA Luftstreitkräfte direkt neben der westlichen Anlegestelle der Fähre ein Schulungs- und Tagungshotel errichten wollten. Damals erfolgte ein hausgemachter Aufschrei der aus heutiger Sicht auf das Gelände wohl besser unterblieben wäre vor allem deshalb, weil der wahre Hintergrund wohl eher der war, um Himmels Willen da wollen Leute Geld verdienen.
Wer erinnert sich heute noch daran, dass die Seniorenresidenz Prokurant auch nicht im normalen Ablauf d.h. Grundstückserwerb, Bauantrag, Baugenehmigung, Fertigstellung und Bezug entstand. Obwohl bis 1990 als Gästehaus des Ministers für Nationale Verteidigung genutzt, ergab sich ein Packen baulicher Auflagen der Millionen verschlang und den Bauherren letztendlich finanziell in die Knie zwang.
An der Stelle wo die Kindernachsorgeklinik entstehen soll, wurde zu Zeiten der DDR eine Ferieneinrichtung betrieben. Wie an zahlreichen anderen Stellen hat auch dort wegen Nutzungseinstellung , die Natur ihren Lauf genommen. Mit Errichtung der Kindernachsorgeklinik, könnte dort wieder eine sinnvolle Nutzung erfolgen. Eine Nutzung, die unter Berücksichtigung von Natur und Landschaft, Gesundheit zum Wohle der Betreuten und wirtschaftlicher Faktoren, an dieser Stelle durchaus einen Positiveffekt für die Stadt auslösen würde. Dazu wäre jedoch unerlässlich, dass die Entscheidung zum Projekt nicht mittels Ferndiagnose am grünen Tisch erfolgt, sondern durch eine sachliche Prüfung am Ort des Geschehens getroffen wird.
Ein wie von Frau Landtagsabgeordnete Kerstin Kaiser (die Linke) vorgeschlagener runder Tisch macht nur Sinn, wenn an ihm die Entscheidungsträger zusammenkommen. Ein runder Tisch
a` la 1989/1990, hätte zum jetzigen Zeitpunkt genau die von ihr nicht gewollte Zerfaserung zur Folge.
W.W.