Herr Dieter Schäfer gab ein Interview unter o.g. Überschrift, aus Anlass seines Ausscheidens aus der städtischen Kommunalpolitik. Dabei sagte er u.a., dass die Auflösung der Kooperation die politische Arbeit der Linken erschwere.
Kooperationen können hilfreich sein haben aber auch ihre Tücken, besonders bei zahlenmäßigem Ungleichgewicht. In der Strausberger Kommunalpolitik, zeigt sich ständig ein Klimawandel. Bis zum Ende der neunziger Jahre, waren auch mit der PDS (jetzt die Linke) trotz immer stärkster Fraktion, permanent sachdienliche Entscheidungen zu treffen. Das ließ erheblich nach, beim sukzessiven Wegfall des Zwanges zur Mehrheitssuche. Die Kooperationsaufgabe der SPD Fraktion, kann daher ihrer Eigenständigkeit und der Kommunalpolitik in Strausberg nur förderlich sein.
Den Klimawandel in der Stadtverwaltung, erlebe ich analog Dieter Schäfer. Eine Verwaltung straff zu leiten ist in Ordnung. Dabei des Umgangs mit den Menschen eingedenk zu sein ist Pflicht, nicht Kür. Die Bürgermeisterin erweckt auch in den Gremien nicht selten den Eindruck, als stehe ihr der Nimbus der Unfehlbarkeit zu.
Als einer ihrer Wahlunterstützer, habe ich auf ihre Verwaltungserfahrung gesetzt
bei deren Umsetzung, habe ich jedoch keinen autokratischen Leitungsstiel erwartet.
In diesem Punkt bekenne ich totale Fehleinschätzung.
Auch Vorgesetzte sollten teamfähig sein eingedenk der Tatsache, dass sie ohne Team wenig oder nichts bewirken können.
Wolfgang Winkelmann