Spätestens seit der Aussage von SED Politbüromitglied Günter Schabowski am 09. November 1989 zu Ausreisemöglichkeiten aus der DDR hat das Wort „unverzüglich“, eine historische Bedeutung.
Wenn Notar Reimar Glantz das Wort im Zusammenhang mit dem Altstadtcenter benutzt, ist es wohl eher relativ zu sehen. Seit neun Jahren erwartet der Vorhabenträger permanent Signale von der Stadt. Wurden solche aufgenommen und gesendet , wurde ein neues Signal erwartet ehe man am Projekt weiterarbeiten könne. Mit der jüngsten Signalgebung der Stadt, Grundstücke an ihn zu verkaufen mit einer Umsetzungsfrist von fünf Jahren für seinen Vorhabenplan, hat er sich erst einmal wieder Luft verschafft. Wenn die gängige Klausel „Verlängerung wird gewährt, wenn der Vorhabenträger unverschuldet in Verzug gerät“ in die Verträge Eingang findet, ist da zeitlich noch viel Luft nach hinten, ehe aus Spaltung evtl. Einheit werden kann. Die Karikatur von B. Henniger verdeutlicht schon mal, der Ruf „wir sind das Volk“ ist nicht an Orte oder Objekte gebunden.
Die Stadtentwicklung befördert eine so zählebige Projektentwicklung mit Sicherheit nicht. Und dann ist da noch die Sache mit der lastenfreien Grundstücksrückgabe, falls das Projekt scheitert.
Wo nichts ist sagt der Volksmund, hat der Kaiser sein Recht verloren. Das ist aber in Strausberg als Erfahrung kein Novum. Trotz vertraglicher Festlegung das die Stadt als Verkäuferin der Fläche Kelmstraße vor dem „Hotel Süd“ von entstehende Lasten befreit ist, kam es zum Ersten anders und zum Zweiten als gedacht.
W.W.