Zum MOZ/ME – Beitrag “Lustgarten bekommt neuen Pavillon”

Quadratisch, praktisch aber auf jeden Fall nicht gut und erst recht kein Pavillon ist das, was die STEB-Gesellschaft am Lustgarten errichten will.
An dieser prädestinierten Stelle, die so unmittelbar der Altstadt vorgelagert ist, darf bei allem Sinn für das Moderne mit Recht erwartet werden, dass Neuerrichtungen, noch dazu wenn der Bauherr eine städtische Gesellschaft ist, in das Stadtbild passen.
Bedauerlich ist an der jetzt aufgekommenen Diskussion, dass offensichtlich kommunikativ einiges daneben gegangen ist. Jeder Bauwillige ist gut beraten, zunächst Auskunft darüber einzuholen, ob sein Vorhaben die gemeindliche Zustimmung finden kann.
Im konkreten Fall ist der zuständige Fachausschuss für Bauen und Umwelt der SVV am 10. Juni 2008 erstmals zum Vorhaben informiert worden, obwohl dem Vernehmen nach im Aufsichtsrat der Gesellschaft dazu schon im August 2007 konkrete Vorstellungen erarbeitet worden sein sollen.
Zeitmangel kann also nicht der Grund für die ausgebliebene Verständigung gewesen sein. Falls jedoch der Gedanke Platz gegriffen haben sollte, als städtische Gesellschaft in Sachen Bauen ein Privileg gegenüber anderen zu genießen, so wäre dies ein fataler Irrtum.
Für die August-Bebel-Straße gilt eine Gründerzeitsatzung. Schon aus diesem Grund ist besonders darauf acht zu geben, dass stadtbildlich keine Schieflage entsteht.
Noch hat die Mehrzahl der BürgerInnen nicht registriert, wie sehr der vorgesehene Würfelbau mit einer Grundfläche von 11,5 X 11,5 m² die Ansicht am Lustgarten negativ verändern würde. Ist dies erst der Fall, ist nicht auszuschließen, dass sich zu recht öffentlicher Protest analog zur Marktplatzgestaltung regt.
Damit es soweit erst gar nicht kommt, trifft sich der Ausschuss für Bauen und Umwelt am 08. Juli 2008 um 17.30 Uhr zu einem Vororttermin am Lustgarten mit dem Anliegen, eine städtebaulich verträgliche Lösung zu suchen.

Wolfgang Winkelmann
Stadtverordneter
Mitglied im Ausschuss
Bauen und Umwelt